Texter-Werkzeug Laufschuhe: Bewegung bringt den Geist in Schwung

Texter-Werkzeug Bewegung

Wer im Grazer Leechwald einen Jogger sieht, der im Laufen schnaufend in seine rechte Faust spricht: Das bin ich – mit einem Diktiergerät in der Hand.

Wie andere Bildschirmarbeiter auch gehört man als Texter zur Spezies der Bürowurzler. Wer ein paar Jahre in unserer Branche gearbeitet hat, kennt die größte Schwachstelle im physiologischen System: die Bandscheiben. Irgendwann trifft es jede/n von uns. Auch ich hatte schon mehrfach das Vergnügen, nur noch dank „Voltaren“-Gaben und irgendwie schief verdreht überhaupt den Weg zum Orthopäden antreten zu können.

Stammgast im Physio-Institut

Der verschrieb mir Physiotherapien und: Bewegung. Klar. Am besten regelmäßige Rückenübungen. Dabei hatte ich schon jahrelang Yoga praktiziert, in verschiedenen Gruppen und mit verschiedenen Yogis. Allein die Kreuzschmerzen blieben meine ständigen Begleiter. Wer sich freute, war mein Orthopäde, denn ich war Stammgast in seinem Physio-Institut.

Ich weiß gar nicht mehr, was mich vor einigen Jahren veranlasst hat, meine Yoga-Aktivitäten einzuschränken. Wird wohl ein Zeitproblem gewesen sein, stressige Projekte und so. Jedenfalls, ich schwöre: Als ich kein Yoga mehr machte, wurde mein Rücken besser. Zwar hatte ich noch dann und wann Kreuzweh, aber beileibe nicht mehr so arg wie nach all den herabschauenden Hunden, Sonnengrüßen und Kriegern, die ich regelmäßig in der Früh zum Besten gab.

Will heißen: Ich habe beim Yoga wohl ständig etwas falsch gemacht.

Der Rat des Dalai Lama

„Zu wissen, was man loslassen soll, ist Weisheit.“ (Dalai Lama) Ich ließ es also bleiben und griff stattdessen zu den Laufschuhen, um zwei bis drei Mal die Woche eine lockere Runde durch den nahen Leechwald zu drehen.

Und siehe da: Die Kreuzschmerzen waren weg! Und zwar dauerhaft. Denn Laufen schüttelt nicht nur den Rumpf auf wohltuende Weise durch, es stärkt auch die Rückenmuskulatur. Und das Beste: Es ist nicht termingebunden braucht nur wenig Materialeinsatz, nämlich gut gedämpfte Schuhe und zur Temperatur passende Funktionskleidung.

Bewegung bringt den Geist auf Trab

Die Bewegung nützt aber nicht nur der Sitzmuskulatur, sie bringt auch den Geist auf Trab. Beim Laufen habe ich immer ein kleines Aufnahmegerät dabei, in das ich Texte diktiere, weil mir nach einem oder zwei Kilometern die ersten Ideen kommen. Das wirkt auf Spaziergänger sicher seltsam, aber was soll’s. Hier sprudeln die Ideen! Wenn die Gedanken an ein Projekt im Kopf herumgeistern, löst sich durch die Bewegung etwas, und es kommen Einfälle, die mir auch nach stundenlangem Sitzen nicht gekommen wären.