Meine These: Den Linken und Grünen in Österreich und Deutschland laufen auch deshalb die Wähler davon, weil Parteien mit politisch korrigierter Sprache die Leute im wahrsten Sinn des Wortes nicht ansprechen, sondern sprachlich ignorieren. Darum geht es in meinem Essayband Die Sterne sehen heut‘ sehr anders aus, den ich in der hauseigenen Edition Tobak herausgegeben habe.
Im zentralen der insgesamt 16 essayistischen Texte, Der Wurm schmeckt der Angler*in, führe ich auf Basis des gängigen 4-Ohren-Modells der Kommunikation aus, warum Gendersprache Reaktanz hervorruft und damit nicht den sozialen Fortschritt beflügelt, aber den Parteien und Unternehmen, die sich ihrer bedienen, schaden kann. Eine gekürzte Fassung dieses Textes können Sie hier nachlesen: https://www.textbox.at/der-wurm-schmeckt-der-anglerin/
Übrigens: Jüngeren Umfragen zufolge finden 80 % der Österreicher, dass die Gendersprache „nichts bringt“ (Tendenz steigend), und in Deutschland geben 89 % der Unter-24-Jährigen an, privat „selten bis nie“ zu gendern. Ein Sprachwandel schaut anders aus.
Starker Tobak
Was mir in den letzten Jahren durch die Beschäftigung mit Sprache und Medien weiters aufgefallen ist: Während Frauen und Nonbinäre sprachlich „sichtbar“ gemacht werden sollen und die entsprechenden Themen in den Medien immer wieder abgehandelt werden, bleiben im Schatten des Scheinriesen „Patriarchat“ die Anliegen von Männern medial zunehmend auf der Strecke. Beispiele dafür (vor allem den „Blauen Seiten“ des ORF entnommen) nenne ich im Buch zuhauf.
Die Sterne sehen heut‘ sehr anders aus ist vermutlich starker Tobak für alle, die in der Hochschul-, Medien- und Kreativblase leben. In persönlichen Gesprächen habe ich mit meinen Beobachtungen und schnöden statistischen Daten schon mehrfach Schnappatmung verursacht, weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Also Obacht – und bei Bedarf die Baldriangabe für die Lektüre bereitstellen!
Die Essays sind in den letzten fünf Jahren aus der Überzeugung heraus entstanden, dass sich Gender-Symbolpolitik im Verbund mit der Tabuisierung sachlicher Kritik als „rechtes Narrativ“ als Bumerang für jene politischen Kräfte erweist, die sich ökologische und soziale Themen auf die Fahnen heften. Ohne sprachliches Einlenken und scheuklappenfreien Diskurs droht diesen Parteien das Schicksal von Kakanien, von dem Robert Musil im „Mann ohne Eigenschaften“ schreibt, es war „ein Staat, der an einem Sprachfehler zugrundegegangen ist“. Und das wär‘ ewig schad‘.
„Schandor argumentiert auf vielen Ebenen intelligent gegen die Auswüchse des sprachlichen Genderns.“ – FAZIT Magazin #217, Nov. 2025
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Werner Schandor
Die Sterne sehen heut‘ sehr anders aus
Über Genderfolklore & Medienklischees
Edition Tobak: Graz 2025
ISBN 978-3-84573-90-2
176 Seiten, EUR 19,80
„Werner Schandors Essaysammlung erzählt unaufgeregt von jenen witzigen Begebenheiten, die entstehen, wenn eine politisierte Clique sich die Sprache unter den Nagel reißen will.“ – Helmut Schönauer, Lesen in Tirol

