Pater Sporschills Storytelling-Meisterwerke

Was kann man jungen Leuten raten, die das Handwerk der Texterei erlernen wollen? – Nun, vielleicht das: Studiert Theologie! Diese Empfehlung liegt zumindest nahe, wenn man die Kommunikation des Vereins Elijah verfolgt, der sich seit fünf Jahren im Herzen Rumäniens um die Ärmsten der Armen kümmert, nämlich um Kinder und Jugendliche aus Roma-Familien. Der Jesuiten-Pater Georg Sporschill und die Religionspädagogin Ruth Zenkert betreuten bereits von 1991 bis 2011 im Rahmen des Vereins „Concordia“ Straßenkinder, Jugendliche und alte Menschen in Rumänien, Moldawien und Bulgarien.

2011 riefen sie das Projekt Elijah ins Leben, benannt nach dem Propheten Elias, dem alttestamentarischen Helfer der Armen. Ihr Motto: „Wir gehen dorthin, wo die Not am größten ist.“ Und das ist zum Beispiel im EU-Land Rumänien das Dorf Hosman in Siebenbürgen, wo Roma in Slum-artigen Unterkünften leben: „Roma-Familien hausen in kleinsten Hütten ohne Wasser, meist ohne Strom- und Gasanschluss“, heißt es auf der Elijah-Homepage.

Sporschill und Zenkert und ihre Helfer versuchen, den Menschen mit den notwendigsten Dingen des Lebens auszuhelfen, aber vor allem nehmen sie Kinder aus desolaten Familien bei sich im „Rabenhaus“ auf und geben ihnen, was Kinder und Jugendliche brauchen: Geborgenheit, Zuwendung, Wertschätzung und Perspektiven in Form von Ausbildung.

Paula, Victor und die anderen

Über die Schützlinge von Elijah und das Leben in Hosman erfährt man in vierteljährlichen Rundbriefen, die Georg Sporschill an Freunde und Förderer des Projekts schickt. Da ging es jüngst um das Mädchen Paula, das alles daransetzte, auch ihre Schwester Ionela unter die Obhut von Elijah zu bringen: In ihrem kleinen Haus wohnen die Eltern von Paula und Ionela mit sieben Kindern und fünf Enkelkindern unter einem Dach, die Verhältnisse sind prekär und mehr als unübersichtlich … Oder da ist der Teenager Victor, der vergeblich in Sibiu Arbeit suchte und dann in der Tischlerwerkstatt des Vereins unterkam. Eines Tages brachte er Holzteile mit, um eine Eingangstür für das Haus seiner Großmutter zu zimmern, damit es dort nicht mehr so zugig ist.

Sporschills Schreiben – man kann sie auf der Vereinshomepage nachlesen – sind beeindruckende kleine Erzählungen, in denen sich das große Ganze der leidvollen Existenz in dieser Region zeigt. Es spiegelt sich darin aber auch die Hoffnung wider, die von der tatkräftigen christlichen Botschaft der Nächstenliebe ausgeht, welche Sporschill und Zenkert seit Jahrzehnten leben.

Storytelling in Bestform

Aus werbetexterischer Sicht sind diese Briefe Best-Practice-Beispiele für das, was man „Storytelling“ nennt: Sporschill und Zenkert lassen uns teilhaben an den Schicksalen konkreter Menschen, und sie vermitteln uns die Sinnhaftigkeit ihrer Arbeit auf einprägsame Weise. Gleichzeitig geben sie – sowohl in den Briefen als auch durch die Online-Porträts der Helfer und Schützlinge auf der Elijah-Homepage – jenen Menschen ein Gesicht, die auf Hilfe angewiesen sind. Und: Die Texte gehen direkt ins Herz.

„Elijha ist eine kleine Organisation, selbstverständlich machen wir alle Texte selber, ohne Agentur“, antwortet Ruth Zenkert auf Nachfrage, wer ihnen denn bei diesen kleinen Meisterwerken des Storytellings hilft. Man kann angehenden Texterinnen und Textern also wirklich nur das Theologiestudium nahelegen. Und allen, die eine gute Sache unterstützen wollen, einen Blick auf die Homepage empfehlen.

  • Pater Georg Sporschills Briefe kann man nachlesen unter: http://www.elijah.ro/aktionen-berichte/
  • Über die Menschen in Hosman erfährt man hier Näheres: http://www.elijah.ro/menschen/
  • Bankverbindung für Spenden an das Projekt Elijah: Verein Elijah. Pater Georg Sporschill SJ. Soziale Werke, IBAN: AT66 1630 0001 3019 8724, Bank für Tirol und Vorarlberg, (Registrierungsnummer SO2381), Die Spenden sind steuerlich absetzbar.
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